Trauer
Trauer ist Liebe
Trauer ist Sehnsucht
Trauer bedeutet Veränderung
Trauer an sich ist etwas Natürliches – die Reaktion auf den Verlust von jemandem , der eine große Bedeutung in unserem Leben einnimmt oder von einem Lebensumstand, der sich gewandelt hat.
Trauer ist so individuell wie wir Menschen es sind und bedarf einer individuellen Begleitung.
Manchmal ist es eine große Herausforderung, einen Verlust zu akzeptieren, zu integrieren und sich dem veränderten Leben zuversichtlich zuzuwenden.
Gerade im Hinblick auf den Tod eines Elternteils, eines Kindes (auch Fehl- oder stille Geburt sowie Schwangerschaftsabbruch), eines Geschwisterteils oder eines Partners bzw. einer Partnerin können bestimmte Faktoren eine Rolle spielen, die die Verarbeitung erleichtern oder erschweren.
Die Umstände können traumatisch gewesen sein, die eigene Familie zu belastet, um sich gegenseitig zu stützen, die gesellschaftliche Akzeptanz vielleicht nicht immer gegeben.
Dann ist es gut, in geschütztem Raum Trost und Verständnis zu erhalten und ein Stück weit bei der Trauerarbeit begleitet zu werden.
Jede Trauer hat ihre Berechtigung! Und will gesehen werden.
Denn es gilt nicht, den Verstorbenen loszulassen, sondern eine neue dauerhafte Verbindung zu ihm zu finden, Erinnerungen zu schaffen und sich gleichzeitig voll auf ein neues Leben einzulassen.
Kinder- und Jugendlichen Trauer
Gerade für Kinder und Jugendliche wird ihre Welt durch den Tod einer geliebten Person (oder eines geliebten Tieres) nachhaltig erschüttert . Nichts ist mehr, wie es war und wie es sich gehört.
Einen solchen Verlust auszuhalten und zu verarbeiten, erfordert enorm viel Kraft.
Kinder und Jugendliche trauern anders als Erwachsene, was Erwachsene in der Familie und im sozialen Umfeld manchmal verunsichern kann.
Auch bei Kindern und Jugendlichen kann der Körper auf diese innere Belastung mit Symptomen wie Bauch- oder Kopfschmerzen , Übelkeit, Schlaf- oder Konzentrationsstörungen reagieren.
Eine Würdigung der Trauer und ein wertschätzender Umgang mit ihr mit Hilfe von Erinnerungsarbeit, Ritualen und kreativem Arbeiten können diese Beschwerden verringern.
Kinder trauern in sogenannten Trauerpfützen, in die sie hinein- und hinausspringen. Und manchmal sieht man ihnen auf dem ersten Blick nicht an, wo sie sich gerade befinden.
Ihre Gefühlswelt fährt Achterbahn und weder sie selbst noch ihr Umfeld können dies immer verstehen, richtig einordnen und zulassen.
Jugendliche befinden sich in einer Phase des Umbruchs und setzen sich oft sehr intensiv mit dem Tod auseinander. Sie sind sehr verletzlich und haben unabhängig von dem Verlust ohnehin mit Instabilität , Veränderungen , Gefühlschaos und Stimmungsschwankungen zu tun. Es fällt ihnen oft schwer, Gefühle auszudrücken und aufgrund der Loslösung vom Elternhaus öffnen sie sich auch nicht immer einem Elternteil.
Bei dem Tod eines Familienmitgliedes erleiden Kinder und Jugendliche eine doppelte Trauer:
Die Trauer um den Verstorbenen wie auch die Trauer um den durch die Trauer veränderten Angehörigen.
Deshalb ist es gut, wenn eine vertrauensvolle Person außerhalb des Familiensystems das Kind, den Jugendlichen oder/und die gesamte Familie begleiten kann.
So kann sich das erschütterte Familiensystem wie bei einem aus dem Gleichgewicht geratenen Mobilé wieder neu „einschwingen.“
Dort genau hinzuschauen und den Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien Raum zu geben, um ihre Trauer durchleben zu können und an ihr zu wachsen, ist mein Herzensanliegen.